TransAmericaRide '14

NYC

Mit ein paar Tagen Verspätung kommt jetzt der Bericht aus New York. Nach dem Einchecken im Hostel zunächst das Fahrrad mit dem Fahrstuhl in den 3. Stock gebracht, da passte es aber so gerade rein. In der ersten Nacht das Zimmer noch mit einem 19-jährigen Mädel aus Russland geteilt, das die Reise vor ihrem Vater geheim hielt, was insofern bemerkenswert war, als es noch nach LA und Amsterdam weitergehen sollte. Super-Rich Kids eben. Dann ging es runter in den Gemeinschaftsbereich. Die anderen Gäste im Hostel waren überwiegend schwer in Ordnung. Mit drei bis vier anderen Touris habe ich mich während der Zeit in NYC regelmäßig zum Frühstück und abendlichen Abhängen getroffenen, tagsüber ist aber jeder seinem eigenen Werk nachgegangen.

Am ersten Tag nach Ankunft habe ich ausgiebig die Stadt (genauer gesagt eigentlich nur Manhattan) zu Fuß erkundet. Die Größe und Schnelllebigkeit der Stadt fand ich auch beim dritten Besuch noch atemberaubend. Da die Sonne schien, konnte ich die Zeit im Central Park gut aushalten. New York hatte ja früher den Ruf (glaube ich zumindest!) etwas unangepasst und auch gefährlich zu sein, was ich gar nicht so wahrgenommen habe. Mag sein, dass das außerhalb Manhattans anders ist. Eher lag so eine Coffee-Shop-Lässigkeit über der Stadt. Aber eigentlich ist es auch ganz nett, wenn man überall offen mit seiner Spiegelreflex rumlaufen kann.

Einen Vormittag habe ich einem Besuch im MoMA geopfert. Ist irgendwie cool, aus dem Kunstunterricht bekannt Werke als Original zu sehen. Insgesamt würde die Beschreibung der dort gesehenen Dinge aber etwas den Rahmen sprengen.

Erst am letzten Tag ist mir aufgefallen, dass die New York International Car Show während der Zeit meines Besuchs stattfand. Das konnte ich mir als alter Automobilist natürlich nicht entgehen lassen. Also schnell den Drahtesel gesattelt und entlang des Hudson zum Messegelände gefahren. Drinnen dann das, was man von Autoshows so kennt. Für mich aber natürlich trotzdem sehr spannend…

Lieblingsanekdote aus NYC: War im MoMA. Ich stand gerade amüsiert vor einem Bild von Polke, in dem er einfach in deutscher Sprache unzählige Beleidigungen der etwas härteren Sorte aufgeführt hatte. Da kam ein Chefaufpasser vom Museum, um mich daran zu erinnern nicht zu fotografieren, was ich in dem Moment gar nicht tat. Jedenfalls habe ich ihm in der Folge die Wörter ins Englische übersetzt, was beiderseits für großes Gelächter sorgte.

Los geht die Reise!

Auf geht’s mit dem Reisetagebuch!

Pünktlich zwei Tage vor Abflug kam das neue Rad. Um das gute Gefährt für den Flug zu schützen, habe ich es zusammen mit Alex gut verpackt. Hatte ein bisschen was von Christo, nur dass der für seine Arbeit deutlich mehr Aufmerksamkeit und Kohle gekriegt hat. Am nächsten Morgen ging es mit einem überaus schweren Koffer und der riesigen Fahrradbox zum Bahnhof und anschließend mit dem Zug weiter zum Kölner Flughafen. Da lief dann alles viel entspannter als befürchtet. Kein Stress wegen des doch ziemlich großen Kartons, kein gar nichts. Das gleiche galt für den Flug mit Umstieg in Amsterdam.

Spannender wurde es erst bei Ankunft in den USA. Hier hieß es zunächst einmal: Warten auf die Einreise, während links und rechts diverse Cheerleading-Teams an der Schlange vorbeigelotst wurden. Nachdem die ganze Prozedur erledigt war, musste ich vom JFK nach Manhattan zu meinem Hostel in der Upper Westside kommen, was sich als einigermaßen schwierig erwies. Zunächst einmal konnte ich nur auf glatten Belegen die Fahrradbox und den Koffer gleichzeitig bewegen. Für die $5 für den Kofferkuli war ich zu geizig, später konnte ich aber noch einen stehen gelassenen abstauben. Subway und Airtrain schieden in der Folge wegen des Gepäcks für die Fahrt nach Manhattan aus und für den Preis einer Fahrt im Großraumtaxi hätte man schon in den Urlaub fliegen können. Im zweiten Anlauf hatte ich aber bei einem Busunternehmen Glück, das mich bis zur Grand Central Station befördert hat. Auch hier stellte sich die Fahrradbox als etwas sperrig heraus und musste daher mit in den Gang des Busses genommen werden. Hat auf jeden Fall ein gutes Bild zwischen all den müden Touris abgegeben.

An der Grand Central hatte ich dann zunächst wenig Glück dabei ein Taxi in der richtigen Größe zu kriegen. Zum Glück konnte mir Byron, der doorman des örtlichen Luxushotels, noch einen taxifahrenden Kumpel vermitteln, der mich zum gerade noch akzeptablen Festpreis zum Hostel fuhr. Das ist schon etwas in die Jahre gekommen, liegt aber gut und ist damit genau richtig!

Mehr aus New York Ciddy dann im nächsten Post.